Verwendete Stoffe und Kurzwaren:



Schnittteile


OST = OBERSTOFF

  • A: Vorder-/Rückseite (41 cm x 30 cm) 2x OST
  • A1: Vorder-/Rückseite Futter (23 cm x 41 cm) 2x OST
  • B: eingefasster Taschenbeutel (41 cm x 19,5 cm) 1x OST
  • B1: Taschenbeutel Futter (16,5 cm x 41 cm) 1x FUTTER
  • C: Bodeneinlage (41 cm x 16 cm) 2x OST/2x FUTTER
  • D: Seitenteil (8 cm x 30 cm) 4x OST
  • E: Beleg (Eingriff) (41 cm x 8 cm) 2x OST
  • F: Beleg mit Reißverschluss (35 cm x 4 cm) 4x OST
  • G: Seitenteil (16 cm x 22 cm) 2x FUTTER
  • H: Beleg Seitenteil (8 cm x 16 cm) 2x OST
  • I: Träger (70 cm x 7 cm) 2x OST
  • J: Schlaufe (3 cm x 4 cm)2x OST

Es werden an alle Schnittteile 1 cm Nahtzugabe angestellt, außer an der oberen, langen Seite von Schnittteil B. Hier gibst du 4 cm dazu. Konstruiere alle Rechtecke, beschrifte sie und trage den Fadenlauf wie abgebildet ein. Bei Kunstleder oder auch echtem Leder ist die Verarbeitung etwas anspruchsvoller. Beim Nähen musst du genau arbeiten. Aber keine Angst, ich zeige dir wie du das total leicht hin bekommst.

Zuschnitt


Du hast verschiedene Möglichkeiten den Zuschnitt bei Leder- oder Kunstlederware vorzubereiten und anzuzeichnen.

Du kannst wie üblich Stecknadeln verwenden und das Schnittteil somit an der Ware festheften. Allerdings musst du hier unbedingt darauf achten, dass die Stecknadeln nur im Bereich der Nahtzugabe gesetzt werden, da sonst später unschöne Löcher zu sehen sind. Falls dir die gängige Variante mit Stecknadeln zu heikel ist, kannst du auch die Schnittteile anzeichnen.

Dazu kannst du mit normaler Schneiderkreide auf der linken Warenseite die Schnittteile markieren. Achtung: Das geht bei diesem Modell nur, da alle Teile im rechten Winkel und somit achsensymmetrisch sind. Bei Oberbekleidung solltest du nicht auf der linken Warenseite anzeichnen. Bei dieser Technik ist die Schwierigkeit, das Schnittteil festzuhalten und gleichzeitig die Markierung einzuzeichnen.

Wenn nun alle Schnittteile angezeichnet oder gesteckt sind, kann es losgehen mit dem Zuschnitt.Knipse nicht vergessen! Die Knipse solltest du auf jeden Fall mit der Schere markieren.

Alle Teile sind jetzt zugeschnitten. Als nächstes markierst du die Ansatzpunkte der Träger an den Schnittteilen A. Du wunderst dich, warum wir schon bei den Trägern sind? Später würde dir das genaue Anzeichnen der Träger viel schwerer fallen. Du kannst die Träger natürlich irgendwo anders anbringen. Ich hab das folgendermaßen gemacht: Von der linken oberen Ecke gehe ich 7 cm nach unten und dann im rechten Winkel 6,5 cm nach rechts.

Hier befindet sich der erste Punkt. Auf dieser Geraden gehst du nochmal 3,5 cm nach rechts und zeichnest den zweiten Punkt ein. Du kannst Stecknadeln oder Kreide verwenden. Markiere einige Millimeter enger als die tatsächliche Breite der Träger, damit die Träger später die Markierung problemlos abdecken können.

Ab an die Nähmaschine! Als erstes bereiten wir das Vorderteil mit der eingefassten Tasche vor: DerTaschenbeutel B1 wird mit 1 cm Nahtzugabe rechts auf rechts mit demSchnittteil B verbunden.

Wenn du die Nahtzugaben glatt bügelst, achte darauf, das Kunstleder von links zu bügeln, da die rechte Warenseite dieses Materials sehr hitzeempfindlich ist. Zur Sicherheit kannst du auch einen dünnen Baumwollstoff (ungefärbt!) auf die Ware legen und dann bei geringer Hitze mit dem Bügeleisen bearbeiten.

Wenn du die Nahtzugabe geglättet hast, dann kannst du die Verbindung absteppen. Bügle die angesetzten 4 cm Nahtzugabe nach unten, sodass die Enden derSchnittteile B und B1 aneinander stoßen.

Die Tasche ist jetzt fertig vorbereitet.Schnittteil J an der langen Seite rechts auf rechts verbinden und auf rechts wenden. Die Nahtzugaben einschlagen und ringsum steppen. Jetzt werden die Träger präpariert:

Bügle beide Schnittteile I in den Bruch und klappe dabei die Nahtzugaben nach innen. Nun absteppen und -  je nach Gefallen - die andere Seite auch absteppen.

Nun wird der Hauptteil der Tasche gefertigt. Die eingefasste Tasche, die du vorhin gefertigt hast, wird nun auf das Schnittteil A geheftet. Nun im Wechsel die Schnittteile A und D aneinander heften. Eine Seite frei lassen, sodass du eine Kette mitSchnittteilen vor dir liegen hast.

Diese nun alle rechts auf rechts miteinander verbinden. Je nach gewünschter Optik, kannst du auch diese Verbindungen absteppen. Wenn du die Seiten verbunden hast, kannst du vorsichtig versuchen, die Nahtzugaben zum Seitenteil zu bügeln. Dann absteppen.

Somit werden die Kanten der Tasche sauberer. Schließe jetzt die letzte Seite der Tasche und steppe diese ebenfalls ab.

Jetzt wird’s kniffelig: Stecke den Boden (Schnittteil C) rechts auf rechts an die genähte Taschenwand. Pass beim Verbinden besonders auf die Ecken auf. Du solltest dir dabei viel Zeit lassen, da es schwierig ist eine Kunstlederware aufzutrennen ohne Spuren zu hinterlassen.

An beiden Seiten werden an je einem Träger eine Schlaufe angebracht, in der sich ein D-Ring befindet. Wähle am besten nicht die gegenüberliegenden Träger für beide Schlaufen aus, da eine spätere Befestigung eines großen Umhängeträgers sonst nicht möglich wäre. Auf beiden Taschenseiten fertigen.

Bereite beide Schlaufen wie abgebildet vor. Jetzt kannst du die vorbereiteten Träger auf die Markierungen mit einem Kreuz festnähen. Damit der Träger besser hält, kannst du einen Rahmen um das Kreuz nähen. Damit die Tasche nicht so unspektakulär aussieht, ist nun das Futter an der Reihe. Sie wird mit dem gleichen Prinzip gefertigt, wie die Tasche aus dem Oberstoff. Wenn die Futtertasche fertig genäht ist, alle Nahtzugaben auseinander bügeln, um auch im Futter schöne Kanten zu erzielen.

Verbinde den Taschenbeleg mit der Futtertasche. Hier ist es nicht nötig, die Verbindungen abzusteppen.

Aus optischen Gründen steppe ich diese Naht allerdings ab.

Nun bereitest du die Belege mit dem Reißverschluss vor. Dafür legst du den Reißverschluss mit der rechten Seite nach oben auf die rechte Seite des Schnittteils. Um den Reißverschluss einfassen zu können, legst du die zweite Belegseite mit der rechten Seite zum Reißverschluss darauf. Stecke alles fest und fasse dann den Reißverschluss mit der Nähmaschine ein.

Dasselbe machst du an der anderen Hälfte des Reißverschlusses. Achte darauf, dass du die Seite, die eingefasst werden soll, offen lässt.

Jetzt werden die Belege an den Seiten der Tasche eingefasst und gleichzeitig wird dabei die Futtertasche befestigt.

Verbinde die zwei Taschen rechts auf rechts miteinander. Vergiss nicht, ein kleines Stück dieser Naht offen zu lassen, da du die Tasche noch wenden musst. Nach dem Wenden der Tasche kannst du die offene Stelle von Hand schließen. Bügel den Tascheneingriff auf die sichtbaren 3 cm.

Fast fertig: Wenn du nicht willst, dass die eingefasste Außentasche etwas absteht, kannst du einen Magnetverschluss oder Druckknopf anbringen.

Das gleiche gilt für den Eingriff der Tasche. Normalerweise würde ich dir empfehlen, dass du das Innere deiner Tasche mit dem Bügeleisen dämpfst. Hier solltest du das lieber nicht machen. Das Kunstleder besteht aus einer Gewebeschicht, die mit Kunststoff beschichtet ist. Wenn Dampf auf die Ware kommt, können sich die einzelnen Schichten voneinander lösen und somit Blasen werfen.

Fertig ist deine Tasche! Viel Spaß beim Nachnähen!