Ihr bewundert schon immer die tollen Schnitte von Burda, habt euch aber bisher aufgrund der eher spärlichen Anleitung noch nicht drangetraut? Mir ging es bisher genauso, aber für euch habe ich die Zweifel überwunden und euch mein erstes Projekt ausgiebig mit Fotos und einer ausführlichen Anleitung dokumentiert. In Zukunft findet ihr hier immer wieder Burda-Schnitte, die ich euch anschaulich zum Nachnähen dokumentieren werde. Den Beginn macht dieses zauberhaft niedliche Nashorn. Ihrkönnt es auch als Nilpferd nähen, dann müsst ihr einfach die anderen Ohren auswählen und die Hörner weglassen.


Verwendete Materialien:



Zuschnitt:


Zuerst einmal breitet ihr den Schnittmusterbogen vor euch aus und entscheidet, ob ihr das Nilpferd oder das Nashorn nähen möchtet. Dementsprechend schneidet ihr dann die benötigten Schnittteile aus. Diese zwei Tierchen hier unterscheiden sich nur in den Ohren und den beiden Nashörnern, alle anderen Teile sind gleich. Für das Nashorn schneidet ihr nun also alle Teile aus, bis auf die Nilpferd-Ohren.

Die Nahtzugabe ist bei allen Teilen schon enthalten, das erleichtert das Zuschneiden aus Stoff. Nun legt ihr die Teile gemäß dem Lageplan auf eurem Schnittmusterbogen auf euren gebügelten Stoff und steckt die Teile gut fest, damit sie nicht verrutschen. Die Teile, die ihr doppelt braucht, schneidet ihr in doppelter Stofflage zu, so habt ihr in einem Arbeitsschritt zwei gegengleiche Teile auf einmal. Die Teile, die nur einmal benötigt werden, liegen auf nur einer Stofflage. Auf dem Foto könnt ihr das gut erkennen.

Schneidet nun mit einer Stoffschere oder dem Rollschneider alles aus eurem Stoff aus. Beachtet dabei unbedingt, dass ihr die Teile für die Beine und die Fußsohlen 4 x aus eurem Hauptstoff benötigt. Die Ohren je 2 x aus Hauptstoff , 2 x aus Vliseline und 2 x aus Kombistoff und die Nashörner nur 2 x aus Kombistoff. Außerdem benötigt ihr noch 6 kleine Quadrate (ca. 4x4 cm) aus Vlieseline, die ihr als Verstärkung auf stark beanspruchte Stellen aufbügelt. Wo genau, erfahrt ihr weiter unten. So sieht euer fertiger Zuschnitt nun aus:

Jetzt ist es wichtig, sich die Markierungen auf den Papierschnitteilen mit Schneiderkreide oder einem Trickmarker auf den Stoff zu übertragen. Somit wisst ihr später, an welchen Stellen, die einzelnen Teile aufeinandertreffen sollen und erkennt die Stellen, an denen Augen, Schwänzchen, Nashörner und Co positioniert werden müssen.

Vor dem Nähen habe ich alle Schnitteile noch ordentlich gebügelt, das ermöglicht euch ein genaueres Arbeiten.


Nähanleitung:


Wenn ihr also alles aus Stoff ausgeschnitten habt, geht es endlich ans Nähen!

Eigentlich reicht bei Webware ein einfacher Geradstich. Da das Nashorn aber durch spielende Kinder ziemlich stark beansprucht wird, habe ich mich hier für einen dreifachen Geradstich entschieden. Dieser ist elastisch und einfach stabiler. Es wäre doch sehr ärgerlich, wenn später die Nähte aufplatzen. Auf meiner Maschine wird er so dargestellt, je nach Maschine kann das Symbol allerdings leicht variieren:

Zuallererst näht ihr die beiden Schnitteile 3 rechts auf rechts aufeinander. Dies wird der Bauch eures Nashorns. Dabei lasst ihr zwischen den Markierungen eine Öffnung. Dies ist eure Wendeöffnung, durch die ihr später das fertige Nashorn wenden und mit Füllwatte stopfen könnt.

An dieses Teil steckt ihr nun die vier Schnittteile 4 für die Beine rechts auf rechts fest und näht sie an. Die Zipfelchen von den Beinenden standen bei mir teilweise etwas über, aber das sieht man nachher nicht mehr.

Als Nächstes nehmt ihr euch das lange Schnittteil 1 und näht zunächst das Schwänzchen an die dafür vorgesehene Stelle. Am Besten fixiert ihr es mit zwei Nähten, damit es auch kleinen Zieh-Attacken standhält.

Nun näht ihr das so vorbereitete Teil mit den kurzen Seiten an die kurzen Enden des Unterteils. Achtet hierbei darauf, dass ihr vorne und hinten nicht verwechselt.

Jetzt habt ihr einen „Ring“, an dem die beiden Seitenteile noch fehlen. Nun benötigen wir Schnittteil 2, das dem Nashorn die richtige Form gibt. Hier gibt es eine Stelle, an der ihr einen Abnäher machen müsst. Das bedeutet, ihr legt den Stoff an dem Schlitz rechts auf rechts aufeinander und näht mit einem Geradstrich senkrecht runter. Auf dem Foto kann man es ganz gut erkennen:

Danach sollte es so aussehen, die „Beule“ macht das Nashorn richtig schön rund und voluminös:

Bevor die Seitenteile an den Ring genäht werden, müssen noch die Ohren dran. Hierzu bügeln wir die Vlieseline auf die linke Seite des Kombistoffes. Achtet darauf, dass die Klebepunkte auf dem Stoff liegen, damit euch die Vlieseline nachher nicht am Bügeleisen festklebt. Danach legt ihr Haupt- und Kombistoff rechts auf rechts aufeinander und näht einmal rundherum. An der Unterseite lasst ihr eine kleine Öffnung, durch die ihr die Ohren wieder auf rechts wendet.

Danach faltet ihr noch die Außenseiten zur mittleren Markierung hin und steppt diese Falte knappkantig fest. Dadurch erhalten die Ohren ihre typische Form.

Legt sie nun auf die dafür vorgesehenen Markierungen auf Schnittteil 2 und näht sie mit einem Geradstich fest. Sie stehen jetzt noch nicht richtig, den Feinschliff machen wir ganz zum Schluss von Hand.

Bügelt nun die Vlieseline-Quadrate auf die auf dem Foto ersichtlichen Stellen. Pro Schnittteil benötigt ihr drei Quadrate.

Danach steckt ihr erst das erste Seitenteil sorgfältig rechts auf rechts fest und näht es an. Als Hilfe dienen euch hier die markierten Knipse, die jeweils bei beiden Teilen aufeinander treffen sollen.

Genauso verfahrt ihr mit dem zweiten Teil, nur auf der anderen Seite. Jetzt kann man langsam schon erkennen, was es werden soll, nicht wahr?

Noch ist euer Nashorn auf links gedreht. Der perfekte Zeitpunkt, die vier runden Fußsohlen anzunähen. Steckt diese jeweils sorgfältig an den Beinen fest und näht sie an allen vier Beinen rundherum fest.

Nun wird es spannend! Wendet euer Nashorn auf rechts und kontrolliert noch einmal, ob alle Nähte sauber geschlossen sind und sich nirgends Schwachstellen zeigen. Wenn irgendwo noch nachgebessert werden müsste, ist dies jetzt noch problemlos möglich.

Jetzt ist Raubtierfütterung! Ihr müsst euer Nashorn nun mit unglaublich viel Füllwatte durch die Wendeöffnung füttern. Nicht wundern, Nashörner sind gefräßig und es passt wirklich sehr viel rein. 1,5-2 kg Füllwatte benötigt ihr hierfür. Es kann ruhig schön prall und fest werden.

Wenn das Nashorn satt ist, wird die Wendeöffnung am Bauch geschlossen. Dies geschieht von Hand. Verwendet hierfür am Besten den unsichtbaren Matratzenstich, auch Leiterstich genannt. Tolle Video-Anleitungen dafür findet ihr z.B. auf YouTube. Auf den Bildern seht ihr, wie er während des Nähens aussieht und wie er nach dem Zusammenziehen quasi unsichtbar wird.

Genauso verfahrt ihr jetzt auch mit den Ohren. Näht nur die hintere Stofflage mit dem Leiterstich an den Körper, achtet darauf, dass ihr die vordere Stofflage aus Kombistoff nicht erwischt. Dadurch erhalten die Ohren einen schönen Stand.

Jetzt sieht unser Nashorn doch schon richtig toll aus! Wenn ihr euch für die Nilpferd-Version entschieden habt, seid ihr jetzt praktisch schon auf der Zielgeraden. Aber auch beim Nashorn ist nun das Ziel in Reichweite!

Nun nehmt ihr eure Schnitteile für die Hörner zur Hand. Legt sie jeweils rechts auf rechts und näht sie zusammen. Die untere Kante lasst ihr offen, schließlich müssen auch die Hörner mit Füllwatte gefüllt werden. Nach dem Wenden könnt ihr also die beiden Hörner schön prall füllen.

Am Besten geht es, wenn ihr zuerst das kleinere, hintere Horn annäht. Setzt es dafür auf die dafür markierte Stelle und näht es ebenfalls per Hand mit dem Matratzenstich fest. Danach verfahrt ihr genauso mit dem vorderen, größeren Horn.

Zu guter Letzt näht ihr mit der Hand nun noch den Mund und die Augen an den dafür vorgesehenen Stellen fest.

Tadaaa! Fertig ist euer Nashorn! Stoff4you.de wünscht euch ganz viel Spaß beim Nachnähen!