Nylon
Erfindung und Geschichte von Nylonstoff
Was ist Nylon? Im Grunde handelt es sich um einen synthetischen Werkstoff aus der Gruppe der Kunststoffe, der als Polymer auf Basis von Luft, Wasser und Kohlenstoff erzeugt wird. Chemisch betrachtet ist Nylon ein Polyamid (kurz PA); es existieren verschiedene Varianten wie etwa PA 6 oder PA 66. Die Nylon Kunstfaser entstand in den 1930er-Jahren als vollkommen neue Form von Textilien und wurde zum Synonym für hochwertige, haltbare Fasern.
Nylon zeichnet sich durch eine hohe Scheuer- und Reißfestigkeit aus und nimmt wenig Flüssigkeit auf. Aus diesem Material werden vorwiegend Strümpfe, Blusen und Oberhemden sowie Sportbekleidung gefertigt. Die genaue Stoffbezeichnung lautet Polyhexamethylenadipinsäureamid. Der Handelsname „Nylon“, eingeführt von du Pont de Nemours, spielte darauf an, dass die Polyamidfaser ursprünglich für Strümpfe erfunden wurde. Markenname und Produkt sollten möglichst miteinander identifiziert werden.
1935 wurde Nylon von Wallace Hume Carothers patentiert. Damit erlangte die Nylonfaser den Status der ersten patentierten Textilfaser, die ausschließlich synthetisch aus Luft, Wasser und Kohlenstoff erzeugt wurde. In der Welt der Kunststoffe galt dies als bahnbrechender Schritt in der Herstellung von Nylonprodukten und legte den Grundstein für weitere Anwendungen. Bis heute beeindruckt Nylon durch seine Vielseitigkeit, Festigkeit und Zähigkeit und gilt als Antwort auf viele Anforderungen in der Textilindustrie.
Die Erfolgsgeschichte der Nylonstrümpfe
Anders als ursprünglich geplant wurde Nylon zuerst nicht für die Herstellung von Strümpfen verwendet, sondern für Zahnbürsten und Zahnseide. Das änderte sich jedoch mit dem Verkauf des Patents im Jahr 1938. Im Mai 1940 kamen in den USA die ersten Nylonstrümpfe auf den Markt, die zunächst unter anderen Namen wie „Norun“, „Nuron“ oder „Niron“ vertrieben wurden. Diese Wortschöpfungen sollten auf das englische „no run“ (keine Laufmasche) anspielen.
Da man Regressansprüche von Kunden befürchtete und die Nylonfaser zunehmend auch für andere Textilien Verwendung fand, kehrte man schließlich zum ursprünglichen Handelsnamen zurück. Wegen der seidigen, feinen und kristallin transparenten Oberfläche des Nylonstoffs wurde dieser schnell zum gefragtesten Material in der Strumpfherstellung. Noch heute stehen Nylonstrümpfe sinnbildlich für die revolutionäre Kraft, die von dieser Kunstfaser ausging – ein Unterschied zu anderen Fasern wie etwa Polyester liegt dabei vor allem in der speziellen Herstellung und der glatten Oberfläche.
Eigenschaften und weitere Verwendungen von Nylon
Nylon absorbiert Energie besser als viele andere Stoffe. Es ist äußerst elastisch und dehnbar, was durch seine molekularen Ketten und die feste Verbindung im Polyamid-Netzwerk erreicht wird. Auch bei plötzlich auftretenden starken Lasten beweist Nylon eine hohe Stabilität und Zähigkeit, weshalb es neben Kleidung auch in der Produktion von Fallschirmen und Heißluftballons zum Einsatz kommt. Ebenso wird es in Seilen und Autoreifen verarbeitet. Hier profitiert man vom geringen Reibungskoeffizienten und der starken Festigkeit, was für eine lange Haltbarkeit und zuverlässige Leistung sorgt.
Obwohl Nylon weniger Feuchtigkeit aufnimmt als andere Stoffe, kann eine langfristige Schädigung durch Hydrolyse nicht vollständig ausgeschlossen werden. Aus diesem Grund werden Nylonstoffe für den Einsatz im Außenbereich entweder speziell beschichtet oder durch Polyester ersetzt, wenn die Anforderungen an Wetterbeständigkeit und Haltbarkeit sehr hoch sind. Besonders häufig kommt Nylon bei der Fertigung von Blusen, Oberhemden und Sportbekleidung zum Einsatz, da es sich zu einem atmungsaktiven Gewebe verarbeiten lässt. So kann Schweiß entweichen, während die Luft zwischen Innen- und Außenseite des Kleidungsstücks zirkuliert.
Nylon als Kunstfaser überzeugt also durch seine Vielseitigkeit und zählt zu den Beispielen jener modernen Kunststoffe, die sich durch ihre wandelbaren Eigenschaften und ihre Eignung für zahlreiche Anwendungen auszeichnen. Dank des bewährten Prozesses bei der Herstellung und der vielen Material-Varianten (z. B. PA 6), bleibt Nylon auch weiterhin eine beliebte Wahl für Teile in verschiedensten Branchen – von der Kleidung bis hin zu industriellen Erzeugnissen.
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